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Analyse der Ski Challenge 2011 anhand der „Ludologischen Prinzipien“

 Ludologie, noch nie davon gehört?

 Ludologie kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „die Lehre vom Spiel“ (lat. ludus – „Spiel“). Sie bezeichnet den noch jungen Forschungszweig, der sich mit den ästhetischen, kulturellen, kommunikativen, technischen und strukturellen Aspekten des Phänomens „Spiel“ auseinandersetzt. Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden dabei die Geschichte, Entwicklung, Analyse und Theorie digitaler Spiele[1].

Was sind nun ludologische Prinzipien und wer hat sie entwickelt?

 Die ludologischen Prinzipien wurden von dem französischen Soziologen, Literaturkritiker und Philosoph Roger Caillois entwickelt.

Caillois meint, dass man die Komplexität eines Spiels anhand dieser 4 Spielformen besser verstehen kann[2].

Ein gutes Spiel soll folgende 4 Komponenten beinhalten[3]:

  • agon (Wettkampf)
  • alea (Zufall)
  • ilinx (Rausch)
  • mimikry (Maskierung)

Bezogen auf die Ski Challenge 2011, bedeuten diese 4 Spielformen folgendes:

1. Agon: Jedes Spiel soll ein kompetitives Element enthalten. Das heißt, dass man der Zielgruppe im Spiel immer die Möglichkeit geben soll, ein reales Ziel zu erreichen.

„Das Ziel beim Spielen ist zu gewinnen, aber nicht das Gewinnen ist wichtig, sondern das Ziel.“-Reiner Knizia

Ski Challenge 2011 Das Ziel der Ski Challenge ist es, sie zu gewinnen. Da dies für die meisten Spieler jedoch kein reales Ziel ist, kann man das kompetitive Element so abändern, dass man sagt, dass man besser als sein Freund sein will oder, dass man seine Bestzeit immer überbieten will.

2. Alea: Jedes Spiel soll ein Zufallsprinzip enthalten. Die Leute sollen im Spiel überrascht werden.

Ski Challenge 2011 Das Zufallsprinzip bei der Ski Challenge zeichnet sich dadurch aus, dass man die Strecken zwar vom Fernsehen kennt, jedoch wenn man die Strecke selbst fährt, kommt es einem so vor, als ob die Tore zufällig auftauchen. Auch die sich ändernde Wetterlage entsteht per Zufall (Dieses Feature wird jedoch nur bei der Online-Version angeboten und nicht im Training).

3. Mimikry: Ein Spiel soll dem Spieler die Möglichkeit geben in eine Rolle zu schlüpfen. Menschen sollen in eine Rolle schlüpfen, in die sie im normalen Leben nicht/nie eintauchen können.

Ski Challenge 2011 Es wird einem ermöglicht, in die Rolle eines Rennläufers zu schlüpfen und die gleichen Pisten wie echte Skistars virtuell runterzufahren.

4. Ilinix: Ein Spiel soll einen rauschartigen Zustand beim Spieler auslösen. Menschen sollen dazu veranlasst werden das Spiel öfters spielen.

Ski Challenge 2011 Die Leute wollen immer wieder ihre Bestzeit überbieten oder für einen Wettkampf trainieren. Der rauschartige Zustand wird auch dadurch ausgelöst, dass man seinen Lauf perfektionieren will und bei den kleinsten Fehlern die Strecke nochmal fährt, um diese Fehler beim nächsten Mal nicht zu begehen. Dadurch spielen sie das Spiel öfter.


[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Caillois; Stand: 28.12.2012

Andreas Wochenalt (2012): LV Multimediale Anwendungen, FH St. Pölten

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